Es sollte nicht sein für die Mannen um Kapitän Christian Israel im entscheidenden Spiel um die WFV-Meisterschaft in Ralbitz gegen den gastgebenden DJK Sokol Ralbitz/Horka! Trotz einer 2:0-Halbzeitführung mussten sich die Altherren des Hermsdorfer SV am Ende im Stadion in Ralbitz-Rosenthal mit 2:4 gegen die Platzbesitzer geschlagen geben, wobei alle vier Gegentreffer innerhalb von zehn Minuten in der Anfangsphase der zweiten Spielhälfte fielen.

Die Hermsdorfer kamen nur schwer in die Partie, hatten große Mühe mit den hoch anlaufenden und aggressiven Gastgebern. Glück für den HSV, dass er nach einer Viertelstunde nicht in Rückstand geriet, als die Hermsdorfer Hintermannschaft einschließlich Torhüter Michael Stoll eine Dreifachchance in höchster Not vereiteln konnte. Ab Mitte der ersten Halbzeit wurden die Grün-Weißen stärker und bekamen nach und nach Oberwasser und auch die ersten verheißungsvollen Torannäherungen. Die Abschlüsse von Daniel Kühne und Christian Israel jeweils von der rechten Seite konnten die Einheimischen blocken und Rico Kühne legte den Ball nach einem schnellen Durchbruch gekonnt am Torwart, aber auch knapp am Tor vorbei. Nach einer knappen halben Stunde war es dann soweit: nach einem schönen Vertikalpass vom Bruder Daniel enteilte Rico Kühne erneut der Ralbitzer Defensive, umkurvte den Torhüter und schob zur umjubelten Hermsdorfer Führung ein. Der Jubel im Hermsdorfer Lager wurde noch größer, als Heiko Zimmermann fünf Minuten vorm Halbzeitpfiff nach einer Ecke für den HSV das Leder von der Strafraumgrenze wunderbar ins Kreuzeck schlenzte – und das mit seinem eher schwächeren linken Fuß: Marke Traumtor. Mit dem 2:0 für den HSV ging es in die Halbzeitpause und alles schien für die Hermsdorfer nach Plan zu laufen, 40 Minuten trennten sie noch vom Double aus Pokalsieg und Meisterschaft. Nach Wiederbeginn verlief die Begegnung ein wenig schleppend, eine bedingungslose Offensive der Gastgeber blieb zunächst aus, doch nach der dritten Ecke in kurzer Folge zappelte der Ball plötzlich im Netz des Hermsdorfer Tores. Der auffällige Ralbitzer Spieler Dirk Scholze zirkelte die Ecke perfekt direkt ins lange Eck unter die Latte zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden 1:2-Anschlusstreffer. Mit diesem Tor zogen die Platzbesitzer das Momentum zurück auf ihre Seite und beim HSV gab es einen eklatanten Bruch im Spiel, denn sie wurden nun von den Gastgebern förmlich überrollt. Innerhalb von zehn Spielminuten fingen sich die Hermsdorfer drei weitere Gegentore nach hohen Bällen in den Strafraum ein, konnten der körperlichen Wucht der Einheimischen in dieser Phase des Spiels nichts Gleichwertiges entgegensetzen. Die Partie war in kürzester Zeit gedreht und die Meisterschaft wohl auch entschieden, denn der HSV brauchte nunmehr drei weitere eigene Treffer, um den Titel doch noch zu erringen. Die Hermsdorfer versuchten in den verbleibenden 20 Minuten noch einmal alles einschließlich einer taktischen Umstellung, um zurück ins Spiel zu kommen, doch die Gastgeber verteidigten resolut und abgeklärt. Zum Ende der Begegnung hatte der HSV zwar noch einmal größere Spielanteile zu verzeichnen und kam auch noch zu zwei sehr guten Torchancen durch Ronny Rimkus und Lars Hampel (beide verfehlten in aussichtsreichen Abschlusspositionen das Gehäuse), doch insgesamt brachten die Gastgeber den Sieg relativ ungefährdet nach Hause. Glückwunsch an den DJK Sokol Ralbitz/Horka zum verdienten Sieg in einem unterhaltsamen und gutklassigen Endspiel und dem damit verbundenen Gewinn der WFV-Meisterschaft 2025!
Nach verständlicher Enttäuschung über die Niederlage in Ralbitz und das bittere Zustandekommen können die Altherren des Hermsdorfer SV jedoch stolz sein auf eine großartige Saison mit dem Pokalsieg und der Vizemeisterschaft sowie den Vizemeistertiteln in der Halle sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene – wer hätte das zu Beginn der Saison für möglich gehalten? Ein großes Dankeschön geht erneut an den zahlreichen Hermsdorfer Anhang, der die Mannschaft im fernen Ralbitz wieder toll unterstützt hat.
Der nächste Auftritt des HSV erfolgt am Freitag, den 19. September 2025, im Testspiel gegen den SV Lampertswalde in der heimischen Günter-Siegesmund-Arena.