Nach dem Triumph im Pokalfinale am vergangenen Wochenende ging es für die Altherren des Hermsdorfer SV nun in der Meisterschaft mit dem Auswärtsspiel bei Torpedo Lohsa weiter. Wollte man im Meisterschaftsrennen weiter ein ernsthaftes Wort mitreden, musste möglichst ein Sieg in der flächengrößten Gemeinde des Landkreises Bautzen eingefahren werden. Die Begegnung wurde im Lohsaer Ortsteil Steinitz auf einem sehr holprigen Rasen ausgetragen, der ein gepflegtes Flachpassspiel faktisch unmöglich machte.

Die Begegnung wurde pünktlich angepfiffen und die Hermsdorfer, bei denen einige Stammspieler fehlten, versuchten zunächst Struktur und Sicherheit in den eigenen Spielaufbau zu bringen. Die Gastgeber aus der Oberlausitz hingegen lauerten auf Kontermöglichkeiten und spielten bei Ballbesitz häufig schnell und schnörkellos steil in die Spitze, um ihre schnellen Stürmer in Szene zu setzen. Beide Mannschaften agierten sehr einsatzstark, so dass die zahlreichen Zuschauer ein abwechslungsreiches, umkämpftes Spiel zu sehen bekamen. Torchancen blieben vorerst Mangelware auf beiden Seiten, doch peu à peu wurde der HSV stärker und erspielte sich ein Übergewicht. Zum Ende der ersten Halbzeit gelang es den Grün-Weißen, eine längere Druckperiode aufzubauen und den Gegner am eigenen Strafraum einzuschnüren. In dieser Phase lag die Hermsdorfer Führung in der Luft, doch die Gastgeber bekamen reihenweise immer wieder ein blockendes Körperteil in die Hermsdorfer Abschlüsse. Und wenn doch mal ein Schuss durchkam, war der Lohsaer Torhüter auf der Hut und lenkte einen Schuss von Rico Hampel an die Latte und den Versuch von Tobias Martin mit starker Parade um den langen Pfosten. So ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit-pause. Nunmehr mit dem böigen Wind im Rücken wollten die Gäste nach dem Seitenwechsel die Führung erzwingen, doch zunächst ließ man durch viele leichte Ballverluste die Hausherren besser ins Spiel kommen. Vor allem bei den langen Einwürfen der Einheimischen hatte der HSV immer wieder Probleme. Zweimal rettete sogar die Latte für den Hermsdorfer Schlussmann Michael Stoll und das 0:0. Etwa nach einer Viertelstunde in der zweiten Halbzeit hatte sich der HSV wieder gefangen und wurde nun immer dominanter. Ein Treffer wollte jedoch nicht gelingen, die Platzbesitzer verteidigten aufopferungsvoll und mit Hingabe. Trotz mehrerer guter Möglichkeiten dauerte es bis zur 73. Spielminute, bis Christian Olbrich mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke die Hermsdorfer Farben erlöste und zum 1:0 einnetzte. In der Schlussphase geriet der Sieg der Hermsdorfer nicht mehr ernsthaft in Gefahr, so dass der vierte Tabellenplatz, der zum Erreichen der Playoff-Spiele nach der Sommerpause berechtigt, erfolgreich verteidigt werden konnte.
Am nächsten Freitag, den 13. Juni, kommt es in der Günter-Siegesmund-Arena in Hermsdorf zum Verfolgerduell gegen den LSV Bergen, bei dem eben dieser vierte Tabellenplatz im besonderen Fokus stehen wird.